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SCHMERZ! – und es tut weh

Schmerzentstehung und Schmerzphysiologie in einfachen Worten und klar verständlich zusammengefasst.

Schmerz kennt jeder! Wer hat sich noch nicht mal mit dem Hammer auf den Finger gekloppt, die Hand an der Herdplatte oder am Ofen verbrannt oder hat sich eine Schürfwunde zugezogen?

Schmerz ist uns allen bekannt, aber was passiert dabei eigentlich in unserem Körper?

In den Geweben unseres Körpers (ausser Hirn und Leber) befinden sich Nozisensoren, Enden von Nervenaxonen. Hauptsächlich sind diese fasern langsamleitende C-Fasern, es gibt jedoch auch schnelle, myelinisierte A-Fasern. Dadurch verpüren wir bei Verletzungen einen schnellen, hellen Schmerz und danach erst einen dumpferen Schmerz.

Die Nozisensoren reagieren auf chemische, mechanische als auch thermische Reize (+44°/-17° C).

Ein ständiger Reiz führt nicht zu einer Herabsetzung der Erregbarkeit, es kommt also nicht zu einer Schmerzadaption.

Wie entsteht Schmerz?

Bei einer Verletzung bzw. Gewebsschädigung (auch Entzündung, Blutgerinnsel, nervale Überaktivität und Ischämie) kommt es im Gewebe zur Auschüttung diverser Substanzen. Bradykinin, Serotonin, Histamin und Kalium reizen die Nozizeptoren, wobei Prostaglandin, Substanz P und Leukotriene den Nozizeptor sensibilisieren.

Der physikalische Schmerzreiz wird in ein Sensorpotential umgewandelt [Transduktion]. Dies Sensorpotentiale werden daraufhin in Aktionspotentiale transformiert [Transformation] mit fester Amplitude und kontinuirlichen variablen Frequenzen. Die entstandenen Aktionspotentiale werden nun in afferenten Nervenfasern weitergeleitet [Konduktion] bis zum Hinterhorn (Ende 1. Neuron) im Rückenmark. Im Hinterhorn findet nun die Umschaltung auf das 2. Neuron statt und zwar auf das kontralaterale Vorderhorn und von da nach kranial zum Thalamus.

Parallel dazu findet eine Verschaltung auf spinaler Ebene statt und mit efferenten Bahnen über Interneurone (siehe auch: http://www.herrpfleger.de/2009/02/das-nervensystem ).

Im Thalamus, dem „Tor zum Bewusstsein“, werden die Reize dann auf das 3. Neuron umgeschaltet und weitergeleitet an kortikale somatosensorische Areale – der Schmerz wird lokalisierbar und bewusst – und an limbische Areale.

Über den Autor

Matthias

Medizinstudent, Papa, (ehemaliger) Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer großen Intensivstation sowie leidenschaftlicher Blogger und Jogger.

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