Pflege

Pflege und Beratung von Patienten zur Antikoagulationtherapie insbesondere bei Marcumareinnahme

Viele Patienten erhalten z.B. auf Grund einer vorhergegangenen Thrombose, diagnostiziertem Vorhofflimmern, bei echokardiografisch gesicherten Thromben in der rechten Herzkammer oder bei mechanischen Herzklappen für eine längere Zeit oder lebenslang Marcumar zur Prophylaxe.

Funktion von Cumarine (was Marcumar oder Falithrom ist) in Kürze: Für die Synthese von gewissen Gerinnungsfaktoren (es sind Faktor I, II, VII, IX) in der Leber benötigen wir Vitamin K. Marcumar  (hier stellvertretend für alle Cumarine) ist ein Vitamin-K-Antagoniste und verdrängt Vitamin-K aus seiner Bindung. Marcumar wird nicht direkt, sondern erst nach ca. 48-72 Stunden, da die noch vorhandenen Gerinnungsfaktoren erst verbraucht werden müssen.

Was ist nun aus pflegerischer Sicht und für die Patientenberatung wichtig?

  • Beratung über Umgang mit Marcumar: Einnahme zur gleichen Zeit, Arzt-Info bei Versäumnis
  • Mitführen des Antikoagulation-Pass
  • Einnahme von freiverkäuflichen Medikamenten nur in Absprache mit dem Arzt um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden
  • Schulung zur Selbstbeobachtung: Blut im Stuhl und/oder Urin erkennen, auf übermäßige blaue Flecke achten
  • Verletzungen vermeiden
  • Ernährung beachten: keine übermäßige Vitamin-K-Zufuhr (Broccoli, Kohl) jedoch auch keine Abstinenz von grünem Gemüse (in Maßen ist alles in Ordnung)
  • Reisen nur in medizinisch versorgte Länder
  • regelmäßige INR/Quick-Kontrollen
  • zuverlässige Empfängnisverhütung, da Marcumar teratogen (fruchtschädigen) wirkt
Foto von Csutkaa unter einer Creative Commons Lizenz.

Über den Autor

Matthias

Medizinstudent, Papa, (ehemaliger) Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer großen Intensivstation sowie leidenschaftlicher Blogger und Jogger.

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