Alle, die im Gesundheitswesen arbeiten wissen, wie wichtig eine gute und gründliche Händehygiene ist, damit nicht Erreger von Patient zu Patient wandern.
Durch die breite Medialisierung der Hygieneproblematiken in Krankenhäusern sowie der steigenden Anzahl an multiresistenten Erregern, wissen auch eine Vielzahl an Patienten über die Wichtigkeit der Händehygiene Bescheid.
Eine US-Studie vom November 2012 hat nun jedoch gezeigt, dass sich viele Patienten nicht trauen, ihrem Arzt oder ihrer Pflegekraft zu sagen, dass sie ihre Hände waschen sollen. Im Rahmen der Studie wurden 200 Krankenhauspatienten befragt, die bereits eine nosokomiale Infektion hatten oder als Risikopatient für eine im Krankenhaus erworbene Infektion galten.
Fast 100% der Befragten bestätigten, dass Ärzte/Pflegekräfte/Physiotherapeuten ihre Hände waschen sollten, bevor und nachdem sie bei einem Patienten waren. Jedoch nur 54% der Befragten sagten, dass sie kein Problem damit hätten, ihrem behandelden Doktor zu sagen, er solle sich die Hände waschen. Der Prozentsatz liegt etwas höher, bei 64%, wenn es darum geht, die Pflegekraft nach dem Händewaschen zu bitten. Und nur 14% der Befragten sagten, dass sie überhaupt schon einmal einem Beschäftigten im Gesundheitswesen darum gebeten hätten, sich seine Hände zu waschen.
Fazit daraus? Irgendwie muss man es schaffen, dass Patienten sich nicht unwohl fühlen, wenn es darum geht, nach einer ausreichenden Hygiene der Hände zu fragen. Patientenedukation, offener Umgang mit dem Thema, Empowering? Ich weiß es nicht…
Ich bin bis jetzt noch nicht von einem Patienten daran erinnert wurden, meine Hände zu waschen oder zu desinfizieren. Und um die Situation mal aus der Pflegersicht zu klären – ich hätte kein Problem, wenn mich ein Patient daran erinnern würde, dass ich an meine Händehygiene denken soll. Gerade in stressigen Situationen kann es ja passieren, dass diese etwas zu kurz kommt.
Wie sieht es bei Euch aus?
Links:
Lass es mich mal so ausdrücken.
Von den vielen Handdesinfektionen die ich als Patient im Krankenhaus beobachten konnte ( also nicht Op sondern bei der Visite ) dürfte keine
die vorgeschriebene Einwirkzeit erreicht haben.
Aufgrund der Resistenzbildung sollte eine Desinfektion richtig oder gar nicht erfolgen ( Nicht immer halte ich eine Desinfektion beim Patientewechsel für notwendig ). So wie es bisher üblich ist taugt es aber nichts.
Und von deinem Gefühl her, wie wäre es gewesen, wenn Du auf eine bessere Händehygiene bestanden hättest?