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Wiko Fever 4G

Einige Monate ist es nun her, dass ich ein Android-Handy zum Testen hier hatte. Es handelte sich um das Einsteiger-Smartphone Wiko Rainbow UP, welches ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Seit einigen Wochen teste ich nun ein etwas höherwertiges Gerät vom französischen Smartphone-Hersteller Wiko und zwar das Wiko Fever 4G.

Sein Werbeversprechen „Glow in the dark“ hält es zwar nicht, aber es überzeugt dennoch mit seinem sehr guten Display, anschaulichen Design, weiteren technischen Eigenschaften sowie mit seinem günstigen Preis.

Lieferumfang und technische Details

Das Wiko Fever 4G kommt in einer kleinen, grünen Pappschachtel mit folgendem Inhalt:

  • das Mobiltelefon
  • Kurzanleitung
  • Micro-USB-Kabel
  • Netzteil
  • Headset
  • SIM-Karten-Adapter

Die technischen Highlights, auf deren Feinheiten ich noch im Detail eingehen werde, sind folgende:

  • 5.2 Zoll Display mit Full-HD-Auflösung (1920×1080)
  • 4g LTE-Datenverbindung
  • 13 MP Haupt-Kamera
  • 5 MP Selfie-Kamera
  • OctaCora 1,3 Ghz Prozessor
  • 16 GB interner Speicher
  • 3 GB RAM Arbeitsspeicher
  • 5.1 Android Lollipop
  • Dual-SIM
  • Speicher erweiterbar um 64 GB mit Micro-SD-Karte

Gehäuse und Design

Eins vorne weg: ich bin wirklich wieder erstaunt, was für hochwertige Geräte man mittlerweile unterhalb des Preispunktes von 250€ erhält. Sowohl vom Design als auch der Haptik fühlt sich das Fever 4G wie ein richtig gutes Smartphone an.

Das Wiko Fever 4G ist in drei unterschiedlichen Farben erhältlich: schwarz/champagner, schwarz/grau und weiß/champagner. Mein Testgerät hat die Farbe weiß/champagner, wobei die Rückseite und die Display-Einfassung auf der Vorderseite weiß sind und der Metallrahmen, der das Handy umgibt, in champagner-metallic gehalten ist. Ich finde, dass die beiden Farben gut miteinander harmonisieren. Gerade der Metallrahmen lässt das Handy wertig erscheinen – sieht gut aus!

Glow-in-the-dark-Smartphone?

Wiko bewirbt das Fever als das „The glow-in-the-dark smartphone“, da das Material zwischen Display-Glas und Metallrahmen fluoreszierend ist. Wer kennt sie nicht, die Sterne, die man einige Zeit mit Licht bestrahlen muss und sobald es dunkel wird, leuchten sie noch einige Zeit grünlich nach. So auch die Idee beim Wiko Fever 4G. In der Praxis ist der Effekt aber kaum auffallend, da das Leuchten sehr gering ist. Da das Handy ja eher selten vollem Lichteinfluss ausgesetzt ist, ins Besondere bevor es richtig dunkel ist, ist die Möglichkeit des „Aufladens“ für das Phosphor-Material nur sehr selten gegeben. Interessant wäre es gewesen, wenn sich das Material durch das Leuchten des Displays aufladen würde – dann wäre, meiner Meinung nach, der Effekt deutlich sichtbarer und imposanter. Somit eher ein nettes Gimmick, welches im Alltag kaum bis gar nicht auffällt. Ich habe es jedoch auch nicht vermisst und der Spaß am Handy wird auch nicht geschmälert. Nur durch das laute Marketing dieses Features war die Enttäuschung über das reale Ergebnis etwas höher.

Wiko Fever glow in the dark

Auf dem Foto kann man den Leucht-Effekt ganz gut erkennen, jedoch habe ich den Effekt für das Foto in der Form nur erreicht, in dem ich den Rahmen mit einer Taschenlampe angeleuchtet habe.

Die weiße Rückseite besteht aus Kunststoff in Lederoptik und -haptik. Die leicht aufgeraute Oberfläche fühlt sich weich an und ist nicht ganz so rutschig, wie eine glatte Oberfläche. Zudem ist auf der Rückseite die Hauptkamera und der dazugehörige LED-Blitz zu finden. Im unteren Teil der Rückseite befindet sich der Lautsprecher.

Wiko Fever 4G_1038

Die Vorderseite besteht hauptsächlich aus Display. Im oberen Teil findet sich oben links das Wiko-Logo, daneben die Status-LED und in der Mitte die Front-Kamera mit LED-Flash. Die Vorderseite ist eine glatte Fläche, es gibt keine mechanischen Knöpfe.

Oben befindet sich ein 3,5 mm Kopfhörer/Headset-Anschluss, auf der rechten Seite der Power-Button und die Lautstärke-Tasten und an der Unterseite ein Micro-USB-Port.

Display

Der Display des Wiko Fever 4G ist eine wahre Freude! Groß, hell, scharf. Der Display hat eine Abmessung von 5,2 Zoll und arbeitet mit der IPS Technology. Der Display und das Schutzglas, welches erfreulicher Weise Corning Gorilla Glass 3 ist, sind direkt miteinander verklebt (Full Lamination), was den Eindruck des direkten Kontaktes mit dem Display noch erhöht.

Das Display bietet eine Full-HD Auflösung (1920×1080 Pixel) und das mit 424 PPI. Dadurch sieht man wirklich keine Pixel mehr und das Bild ist gestochen scharf.

Die Ecken des Displays sind ganz leicht abgerundet (2.5-D-Glas), was für ein angenehmes Wischen ohne scharfe Kante sorgt.

Kamera

Kameras hat das Fever zwei verbaut: die Hauptkamera, die mit 13 MP auflöst, und eine Selfie-Kamera mit 5 MP.

Die Qualität der Bilder, die Zeit bis zum Auslösen der Hauptkamera würde ich als solide bezeichnen, zumindest wenn die Lichtverhältnisse in Ordnung sind. Ansonsten überzeugt mich die Qualität der Bilder nicht wirklich. Zu viele meiner Testbilder waren verwackelt, verrauscht oder hatten einen grauen Schleier.

Coole Funktion der Selfie-Kamera ist die Aufnahme von Weitwinkel-Selfies, bei denen man während der Aufnahme das Handy nach rechts und links dreht und somit einen größeren Winkel mit dem Selfie abdecken kann.

Software und Performance

Auf dem Wiko Fever 4G läuft Android 5.1. Dank des Arbeitsspeichers von 3 GB läuft das System und die Apps in meinem bisherigen Tests absolut flüssig. Getestet habe ich z.B. die Google Fotos-App, die meine 30.000+ Fotos als Backup beheimatet und das Scrollen durch die Übersicht geht ohne Stottern oder Ruckeln – darüber war ich freudig überrascht! Hilfreich um solche Anforderungen zu stemmen, sind bestimmt die 8 Kerne des Octa-Core-Prozessors (1,3 GHz, Cortex A-53).

Wiko Fever 4G_1042

Großer Display, schneller Prozessor und ordentlich viel RAM – das bietet sich doch gradezu an um ein bisschen zu Zocken. Und auch der aktuellen Game-Hit Clash Royal läuft zügig und ruckelfrei auf dem Fever 4G. Ich werde es nochmal im Fazit erwähnen, aber für mich ist das Wiko Fever ein absolutes Gaming-Handy.

Akku

Der Akku hat eine Kapazität von 2900 mAh und ist fest verbaut. Also kein eigenständiger Akkutausch möglich.

Ich habe keine weitschweifenden Tests durchgeführt, wie lange der Akku genau reicht. Wichtig für mich ist, ob ich mit einer Akkuladung bei moderater bis häufiger Nutzung des Telefons ohne besondere Einschränkungen wie Wifi-/Bluetooth ausgeschaltet, über den ganzen Tag komme.  Und das schafft das Fever 4G problemlos.

Auffällig ist, dass der Akku recht lange braucht, bis er wieder geladen ist. Gefühlt braucht das Fever 4G deutlich länger bis es wieder einen Akkustand von 100% hat, als meine anderen technischen Geräte.

Weitere Features

Das Fever hat auch noch ein paar mehr Features auf Lager:

Dual-SIM

Ein Tarif zum Telefonieren und einen Datentarif? Mit dem Fever kein Problem, da es mit 2 SIM-Karten umgehen kann und in den Einstellungen kann man auswählen, welche Nummer man für Telefonie/SMS nutzen möchte und welche für Mobile Daten. Nützliches Feature!

Wiko Fever 4G_1043

Micro-DS-Slot

Der Speicherplatz des Fever 4G ist mit einer Micro-SD-Karte mit bis zu 64 GB erweiterbar.

FM-Radio

Nicht wirklich notwendig, aber zum Beispiel auf einer langen Zugfahrt, wenn das mobile Netz miserabel ist, kann es auch mal nützlich sein. Für den Betrieb sind die Headset-Kopfhörer zwingend notwendig.

Kritik – was fehlt?

Meine Kritik hält sich eher in Grenzen, da Kritik bei einem Gerät in dieser Preisklasse und dem gebotenen Funktionsumfang, meiner Meinung nach nur schwer gerechtfertigt werden kann.

Leider hat das Fever 4G keine NFC-Funktionalität eingebaut, welche ich sehr interessant fände.

Zudem hören sich die beiden Kameras laut technischen Daten sehr potent an, überzeugen mich aber leider nicht im Alltag.

Die hintere Abdeckung, hinter der sich die Einschübe für die SIM-Karten und die Micro-SD-Karte versteckt, könnte stabiler sein, da sie ja doch ggf. öfter entfernt und wieder montiert werden muss. Es macht den Eindruck, als ob die Plastik-Verankerung, die die Abdeckung am Handy hält, schnell „altersschwach“ werden könnte.

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Fazit

Das Wiko Fever 4G ist ein tolles Smartphone. Preislich im Einsteiger-Segment einzuordnen während es technischen in der Mittelklasse der Smartphone mitspielt. Somit ein super Preis-Leistungsverhältnis.

Absolut überzeugt bin ich von dem schönen großen 5.2 Zoll Display, der gerade beim Anschauen von Fotos oder beim Spielen super zur Geltung kommt. Dank schnellem Prozessor und großzügigem RAM macht Zocken auf dem Fever wirklich Spaß!

Verwirrend bzw. enttäuscht ist das stark beworbene „glow-in-the-dark“-Feature, welches im Alltag so gut wie nicht existent ist. Schmälert zwar die Leistung des Handys nicht, aber ich war schon etwas enttäuscht, dass der Effekt leider nur so gering ausfällt.

Nichtsdestotrotz ein rundum sehr gutes Mittelklasse-Smartphone! Im Vergleich mit dem Wiko Rainbow UP würde ich definitiv dazu raten, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und das Fever 4G zu wählen.

Über den Autor

Matthias

Medizinstudent, Papa, (ehemaliger) Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer großen Intensivstation sowie leidenschaftlicher Blogger und Jogger.

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