Heute habe ich es geschafft, mir die aktuelle Sendung von „Neues aus der Anstalt“ vom 03.05.2011 anzuschauen. Und in der aktuellen Ausgabe hält Erwin Pelzig einen wunderbaren Monolog über den kommenden Pflegenotstand – sind wir nicht eigentlich schon mittendrin?
Pelzig mokiert sich über die Vorschläge der CDU-Politker, doch Hartz-4-Empfänger in die Alten- und Pflegeheime zu schicken und über ihren Jargon, dass jedoch geprüft werden müsse, ob ihnen „eine Pflegetätigkeit zugemutet“ werden könne. Suggestiv wird deutlich, dass die Sozialexperten der CDU die Pflege als nicht anspruchsvolle Arbeit ansehen – Pflegen, dass kann doch nun wirklich jeder!
So, jetzt schaut Euch mal den Ausschnitt an – gut auf den Punkt gebracht, oder?
Und dass die Pflege innerhalb der Politik keinen Stellenwert hat, wird in diesen Tagen in Berlin sehr arg deutlich.
Seit mittlerweile 4 Tagen streiken die Pflegekräfte der Charité, Deutschlands größtem Uniklinkum, und ihre Forderungen sind geradezu minimalistisch: momentan wird nur gefordert, dass das Lohnniveau der Charité-Mitarbeiter an das der anderen Berliner Kliniken angeglichen wird. 300 Euro weniger verdienen die Krankenschwestern und Pfleger an der Charité als ihre Kollegen in anderen Kliniken.
Bis jetzt sind alle Verhandlungen gescheitert und somit geht der Streik erstmal weiter.
Und die Reaktion der Politik? Da sieht es sehr dünn aus. Gesundheitsminister Rösler eröffnet zwar die Ausstellung „Who cares?“ im Jahr der Pflege, doch vor der Frage, was er denn von dem Streik der Charité-Mitarbeiter halte, flüchtet er einfach. Tja, who cares…
Linksammlung zum Streik an der Charité:
- Beim Streik an der Charité ist bisher kein Ende in Sicht – ärztezeitung.de
- Charité-Streik: Charité: Pfleger weg, Betten leer – B.Z. Berlin
Video von streik.tv:
Leider wird von dem Streik nur in der Fach- oder Lokalpresse berichtet, was wahrscheinlich auch durch die zurückhaltende Politik verschuldet ist.
Wie seht ihr das, hat die Pflege einen angemessenen Stellenwert in der Politik?
Schreib einen Kommentar