Tig Notaro ist Comedian. Im Juli diesen Jahres ist sie auf die Bühne gegangen, obwohl sie eine Woche vor dem Termin ihrer Show erfahren hat, dass sie Brustkrebs Stadium 2 hat.
Vor der Brustkrebs-Diagnose musste sie noch einige mehr Schicksalsschläge hinnehmen: Clostridien-Infektion und Pneumonie mit Krankenhausaufenthalt, Bruch ihrer Beziehung, plötzlicher Tod ihrer Mutter und dann, als ob das nicht schon genug wäre, die Krebs-Diagnose.
“Good evening, hello. I have cancer. How are you?”
In dem Bühnenprogramm, welches sie an jedem Abend in Los Angeles präsentiert, verpackt sie all ihre Gedanken und Sorgen in einem schwarz-humorigen Mix, der so unglaublich offen und ehrlich ist, dass es fast weh tut ihr zuzuhören.
Das Thema der amerikanischen Radio-Sendung „This American Life“ hat diese Woche als Thema „What doesn’t kill you“ und beginnt mit Ausschnitten aus jenem Tig Notaro’s Bühnenprogramm. Jedem der Englisch versteht empfehle ich zumindest die ersten 20 Minuten der Radio-Sendung.
Auch der Rest der dieswöchigen Sendung ist absolut empfehlenswert mit einem Mädchen, welches nach einer Hai-Attacke eine Sepsis entwickelt und ihre Eltern ihr nicht Glauben wollen, dass sie im Begriff ist zu sterben oder einer Frau, die das Bedürfnis hat Nägel, Messer oder Stifte zu schlucken und dadurch über 10 Jahre ihres Lebens in psychiatrischer Behandlung verbringt.
Manchmal ist das Leben so tragisch, dass man den Schmerz nur durch Humor betäuben kann, so wie es Tig Notaro getan hat.
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Zur Eingangsfrage: NATÜRLICH darf man! Die Fragen sind eher: Wer darf? (Auf jeden Fall Betroffene.) Wer darf nicht? (Menschen, die die Betroffenen einfach nur verar***en oder diskriminieren wollen.) Wie darf man? (Die meisten beleidigenden Witze sind nicht lustig. Bei zynisch kommt es auf den Witz drauf an…)
Von einem schwer behinderten Menschen stammt der Satz: „Witze über Behinderte zu verbieten ist eine Diskrimminierung Behinderter!“ Diesen Satz sollte man 2x lesen, und dann erst einmal eine Runde darüber nachdenken. Ich selber habe ein Comic-Buch, gezeichnet von einem MS-Patienten, in dem nicht nur MS sondern alle möglichen Behinderungen durch den Kakao gezogen werden. Darf ich dem Zeichner seinen Humor verbieten?
Darf man überhaupt einem Menschen seinen Humor „verbieten“? Humor ist für viele Menschen in „schwierigen Lebenssituationen“ der letzte Hoffnungsschimmer, mit der Situation positiv umzugehen. Wenn ich gegen etwas nicht aktiv kämpfen kann – lache ich es aus! Und wenn der Betroffene selber Witze macht – darf ich dann nicht MIT ihm lachen? Muss ich wirklich betroffen Schauen und ihn für seinen Humor auf diese Weise strafen?
Eine internaltional erfolgreiche Reiterin – an MS erkrankt – weigert sich standhaft (und erfolgreich), nur an „Behinderten-Wettbewerben“ teilnehmen zu dürfen. Als sie einmal in eine Prüfung kam, erlitt zu einen akuten Schub und konnte ihre Hand (zu Beginn der Prüfung) nicht mehr zur Kappe heben. Einer der Preisrichter fauchte sie darauf hin an: „Nun grüßen Sie schon! Oder sind Sie behindert?“ Sie antwortete: „Oh, woher wußten Sie das?“ Darf man dieser Frau ihren Humor verbieten?
Die Eingangsfrage ist berechtigt. Die Antwort darauf ist für mich eindeutig. JA.
Zur Beantwortung der Eingangsfrage:
Man muß den Tod einfach mit Humor nehmen!
Man darf meiner Meinung auch Witze machen über Krankheiten und auch über die Betroffenen. Allerdings sollte man diese Späße mit denen gemeinsam machen.
Behinderte kennen manchmal die besten Witze über ihr leiden. Sie haben sogar ein Recht darauf verarscht zu werden! Wenn man das nicht machen würde, würde man sie ja ausgrenzen! Also bitte lacht mit Rolli Fahrern genauso wie mit Eurem besten Kumpel. Die meisten erkennen ganz schnell den Unterschied zwischen „böse gemeint“ und „intrgrieren“! ;-)