Gesundheit

Homöopathie — Placeboeffekt oder echte Wirksamkeit?

© istock.com/vgajic - Homöopathische Arzneimittel finden immer mehr Anklang in der Gesellschaft.

Homöopathische Arzneimittel werden von immer mehr Menschen in Anspruch genommen. Auch wenn die Medizin geteilter Ansicht über die Wirksamkeit der natürlichen Heilmethode ist, sind viele Patienten absolut davon überzeugt. Wissenschaftlich gibt es allerdings bis heute Zweifel, ob die Homöopathie wirklich wirksam ist.

Das Prinzip der Homöopathie existiert bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts und wurde damals vom deutschen Apotheker und Arzt Samuel Hahnemann entwickelt. Die Behandlung mit homöopathischen Mitteln erfolgt nach drei Grundprinzipien.

1. Ähnlichkeitsregel

Eine der drei Grundregeln besagt, dass Gleiches mit Gleichem behandelt wird. Genauer gesagt bedeutet diese Regel, dass Krankheiten und Beschwerden mit Mitteln geheilt werden, die bei einem gesunden Menschen ebendiese Beschwerden auslösen. Ein gern gewähltes Beispiel ist das der Zwiebel, die unsere Augen tränen und die Nase laufen lässt und in der Homöopathie trotzdem gegen Fließschnupfen eingesetzt wird.

2. Arzneimittelprüfung

Das zweite Prinzip ist die Prüfung der Arzneimittel an gesunden Menschen. Damit die Ähnlichkeitsregel angewendet werden kann, muss zunächst getestet werden, welches Mittel welche Symptome beim Menschen auslöst. So können bestimmte Eigenschaften der verschiedenen Arzneien festgelegt werden, die in der Materia Medica zusammengefasst sind.

3. Potenzierung

Unter Potenzierung versteht man die spezielle Aufbereitung eines Mittels, indem man es schrittweise verdünnt. So können die Stoffe ihre optimale Wirksamkeit entfalten und die Selbstheilung im Körper wird aktiviert. Wie homöopathische Mittel hergestellt werden müssen, ist gesetzlich im homöopathischen Arzneibuch festgeschrieben.

Formen und Anwendung homöopathischer Mittel

Heute gibt es circa 2500 verschiedene homöopathische Arzneien, die aus Mineralien, Pflanzen und Tierprodukten hergestellt werden. Zu den bekanntesten Arzneiformen zählen Globuli und Schüßler-Salze. Bei Globuli handelt es sich um kleine Kügelchen, die man auf der Zunge zergehen lassen soll. Wenn man sie verschluckt, soll die Magensäure die Wirkung zu Nichte machen. Besonders für Kinder wählen immer mehr Eltern diese Behandlungsmethode.Die Wirkung der Schüßler Salze beruht ebenfalls auf dem Prinzip der Homöopathie. Es gibt 12 Basis-Salze, die bei den unterschiedlichsten Beschwerden in verschiedenen Kombinationen eingenommen werden sollen. Bei experto.de erfahren Sie alles, was Sie über Schüßler-Salze wissen sollten.

© istock.com/esemelwe - Die kleinen Globuli-Kügelchen sind sogar schon für Kleinkinder geeignet.
© istock.com/esemelwe – Die kleinen Globuli-Kügelchen sind sogar schon für Kleinkinder geeignet.

Die verschiedenen Mittel sind in Potenzen eingeteilt. Dabei gilt: Je höher die Potenz, desto tief greifender ist die Wirkung der Arznei. Die Potenzen werden durch den Grad der Verdünnung bestimmt und unterscheiden sich in D-, C- und LM-Potenzen.

Wissenschaftliche Beweise fehlen

Der größte Kritikpunkt der Homöopathie-Gegner besteht darin, dass es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der Arzneimittel gibt. Oft wird ein Placeboeffekt als Grund für eine vermeintliche Verbesserung der Symptome vermutet. Natürlich gibt es auch Studien, die eine Wirkung nachweisen. Hierbei wird allerdings häufig die Ausführung der Studie kritisiert und somit das Ergebnis als unglaubwürdig eingestuft.

Eins kann man allerdings klar sagen: Schaden richten die pflanzlichen Arzneimittel im Körper nicht an. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum viele Menschen, die mit der Schulmedizin nicht weiter kommen oder sich eine schonendere Behandlung von kleineren Beschwerden wünschen, die Homöopathie ausprobieren. So kann man sich selbst von der Wirksamkeit überzeugen.

Die Krankenkassen reagieren mittlerweile auf den Trend zur Naturmedizin und übernehmen einige alternative Behandlungsmethoden.

Über den Autor

A. Schneider

1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu John Dukenford Cancel reply

  • Warum veröffentlicht man einen Text zur Homöopathie, wenn man so schlecht recherchiert hat?

    „Schaden richten die pflanzlichen Arzneimittel im Körper nicht an“.
    1) Homöopathika sind keine „pflanzlichen Arzneimittel“. Viele basieren auf tierischen, mineralischen oder sogar gar nicht materiellen Ausgangs“stoffen“ (z.B. Polarlicht oder elektrischer Strom).
    2) Sie richten im Körper keinen Schaden an, weil sie gar nichts anrichten. Sie interagieren nicht mit dem Stoffwechsel oder mit dem Immunsystem oder anderen Körperfunktionen (abgesehen von kontextuellen Aspekten einer „Behandlung“ = weithin unterschätzter Plazeboeffekt). Also werder erwünschte, noch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (im Volksmund „Nebenwirkungen“).

    „Die Wirkung der Schüßler Salze beruht ebenfalls auf dem Prinzip der Homöopathie“
    Falsch. Sie teilen sich mit homöopathischen Mitteln allenfalls das grotesk alberne Prinzip der „Potenzierung“. Weder „Ähnlichkeitsregel“ noch die als Realsatire einzustufenden „Arzneimittelprüfungen“ finden hier Anwendung.

    „[…] Menschen, die mit der Schulmedizin nicht weiter kommen oder sich eine schonendere Behandlung von kleineren Beschwerden wünschen, die Homöopathie ausprobieren. So kann man sich selbst von der Wirksamkeit überzeugen.“
    1) Überdenke bitte dringend Deine unkritische Verwendung des Begriffs „Schulmedizin“. Dieser dient von Anfang an nur der Abgrenzung sog. „Alternativmediziner“, um eine nicht vorhandene Gleichwertigkeit zu suggerieren. Heilmethoden, die nachweislich wirken, nennt man „Medizin“. Alles andere sollte man am treffendsten als „Pseudomedizin“ bezeichnen.
    2) Es kann sich eben nicht jeder selbst von der Wirksamkeit überzeugen. Krankheiten nehmen einen bestimmten Verlauf. Sie werden z.B. schlimmer und wieder besser, verlaufen chronisch-rezidivierend, oder sie werden immer schlimmer und führen zum Tod. Wirksamkeit bedeutet die Fähigkeit eines Arzneimittels, diesen Krankheitsverlauf ursächlich zu beeinflussen. Für diesen Nachweis benötigt man Studien mit einer Kontrollgruppe. Fehlt diese, dann handelt es sich nicht um eine Studie zur Wirksamkeit, sondern um ein Marketingritual. Dazu kommen natürlich Anforderungen an Studien, um wohl bekannte Stör-Effekte (bias) auszuschliessen. Z.B. vernünftige Randomisierung und Verblindung. All diese Anforderungen sind in Studien zur Wirksamkeit von Homöopathie wunderbar durchführbar und es gibt überhaupt kein Argument, warum man auf sie verzichten sollte (abgesehen von bewusster Ergebnisverzerrung).

    Fazit: schlecht recherchiert und für einen angehenden Mediziner beängstigend unkritisch.