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Test des Carsharing Anbieters Multicity in Berlin

Test des Carsharing-Anbieters Multicity von Citroen in Berlin.

Durch ein Projekt von probierpioniere.de darf ich aktuell den Carsharing-Service von Citroen „Multicity“ testen. Durch das Projekt wurde mir eine kostenlose Registrierung ermöglicht und zum Testen habe ich 700 Freiminuten erhalten.

Multicity Auto am Straßenrand
Multicity Auto am Straßenrand

Was ist Carsharing und das besondere am Anbieter „Multicity“:

Mittlerweile tummeln sich in Berlin 3 bekannte CarSharing-Unternehmen: Car2Go, DriveNow und Multicity. Durch die Registrierung beim Anbieter hat man die Möglichkeit, spontan und flexibel ein Auto zu finden und zu nutzen. Die Autos sind über ganz Berlin verteilt im jeweiligen Geschäftsgebiet.

Bei Multicity sind es mittlerweile 350 Autos und bis 2014 soll die Flotte auf rund 500 Autos wachsen. Alle Autos bei Citroen Multicity sind Citroen C-Zero-Modelle, ein 100% Elektroauto, welches laut Anbieter zu 100% mit Strom aus regenerativen Quellen geladen werden. Also sehr umweltschonend: Ökostrom und kein CO2-Ausstoss.

Geschäftsgebiet von Multicity
Geschäftsgebiet von Multicity

Registrierungsprozess:

Um das Auto am Strassenrand zu öffnen, benötigt man eine Kundenkarte. Diese erhält man durch eine Registrierung auf der Seite von Multicity. Danach muss man noch zu einem der Servicepoints von Multicity. Reguläre einmalige Registrierungsgebühr beträgt 9,90 EUR, inkl. 30 Freiminuten.

Hier ist bei meinem Test das erste Problem aufgetreten: Ich habe meinen Antrag online ausgefüllt und bin dann zur Citroen-Filiale an der Alboinstrasse gefahren. Hab da meinen Antrag abgegeben und mein Führerschein und Perso wurde kopiert. Ausserdem habe ich meine Begrüßungsmappe mit Kundenkarte erhalten. Der Freischaltungsprozess sollte laut Angabe der Dame am Servicepoint ca. 24 Stunden dauern und ich würde eine eMail erhalten.

Leider habe ich diese Bestätigungsmail erstmal nicht erhalten. Nach 3 Tagen habe ich einfach mal probiert, ob ich ein Multicity-Auto mit der Karte öffnen kann – das hat aber nicht funktioniert. Ich hab dann bei der Hotline angerufen, die mir aber am Wochenende nicht direkt helfen konnte. Am nächsten Wochentag habe ich dann nochmal angerufen und dann wurde meine Karte innerhalb weniger Stunden freigeschaltet. Insgesamt hat der ganze Prozess jedoch mehrere Tage gedauert und war auch sehr undurchsichtig, da ich nirgendwo sehen konnte, was der aktuelle Status meiner Registrierung ist – sowohl die Webansicht als auch die Handy-App suggerierte mir, dass ich meine Karte nutzen kann. Das war sehr verwirrend.

Auto finden, Öffnen, Fahren, Parken und Bezahlen:

Ist die Hürde der Registrierung erstmal geschafft, kann es losgehen.

Das finden von Autos ist sehr leicht wenn man ein Smartphone hat. Es gibt eine App von Multicity direkt und diverse Apps von Dritt-Anbietern. Ich habe nur die iPhone-App getestet. die im Anzeigen der Autos etwas lahm ist. Schneller geht es mit der kostenlosen App CarJump.

iPhone-App CarJump
iPhone-App CarJump

Man kann über die Multicity-App auch ein Auto für 15 Minuten reservieren. Dies hab ich bisher jedoch noch nicht getestet, da ich dem System nicht so ganz traue und Sorge hatte, dass ich selbst nach der Reservierung das Auto nicht mehr öffnen kann.

Die App zeigt an, wo das Auto steht und den aktuellen Akkustand.

Steht man vor dem Auto, hält man die Kundenkarte über den Kartenleser hinter der Windschutzscheibe und nach kurzem Warten (ca. 20-30 sec) sollte in der Regel der Wagen sich entriegeln und offen sein.

Leider habe ich es bereits bei zwei Autos gehabt, dass der Wagen in der App als verfügbar angezeigt wurde, sich jedoch nicht entriegelte. Es war an einem Samstag Nachmittag, vielleicht war das System überlastet. Keine Ahnung, aber das war sehr frustran, da man sich ja auf den Service verlassen möchte.

Sitzt man im Auto, sollte man alles auf Unversehrtheit kontrollieren, den Autoschlüssel aus dem Handschuhfach nehmen und los geht’s.

Bei einem Auto hatte ich bisher den Fall, dass sich der Zündschlüssel nicht umdrehen ließ und ich den Wagen so nicht starten konnte (hab ein Foto vom Wagen und Nummernschild gemacht, jedoch bisher nicht nicht geschafft den Defekt an Multicity zu melden – kommt noch).

Ungewohnt bei Umdrehen des Zündschlüssel ist es, dass es kein Motorgeräusch gibt. Der Wagen ist absolut leise. Lässt man die Bremse los, fährt er bereits langsam los. Alle Autos sind Automatik-Autos – also nur zwei Pedale, keine Kupplung.

Der Wagen zieht gut an, fährt sich sehr dynamisch und auch bei meinen kurzen Autobahnfahrten auf der Stadtautobahn mit maximaler Geschwindigkeit von ca. 110 kmh hat er sich gut gemacht. Es macht echt Spaß!

Vorsichtig muss man sein bei der langsamen Parkplatzsuche, der der Wagen so leise ist und von Fußgängern auch gerne überhört wird. Eine Dame habe ich ganz schön erschreckt, als ich leise mit dem Auto angeschlichen kam…

Parken kann man die Multicity Autos überall im Geschäftsgebiet, welches über die Website oder die App einsehbar ist. Parkscheine werden von Multicity übernommen.

Alle Autos sind Elektroautos mit Automatikgetriebe und sind mit Klimaanlage, Radio und Navigationssystem ausgestattet.

Das Navigationssystem befindet sich im Rückspiegel. Zu Beginn meines Testes gab es noch das Problem, dass durch die Schwere des Navigationssystems der Rückspiegel bei holpriger Fahrt immer verstellt wurde. Mittlerweile wurde dieses Problem jedoch durch bessere Fixierung der Rückspiegel beseitigt.

Ist das Auto geparkt, der Schlüssel wieder im Handschuhfach verstaut, verschließt man den Wagen einfach wieder durch Scannen der Kundenkarte von außen.

Kurze Zeit später hab ich dann immer eine kurze Push-Benachrichtigung aufs Handy erhalten über die Dauer meiner Fahrt und die angefallenen Kosten.

Kosteninfo per Push-Benachrichtigung
Kosteninfo per Push-Benachrichtigung

Reguläre Kosten sind 0,28 EUR pro Minute. Günstiger kommt man durch den Kauf von Prepaid-Paketen davon.

Multicity #2

Fazit:

Durch das Projekt bin ich das erste Mal in den Kontakt mit einem reinen Elektroauto gekommen und das fahren mit dem kleinen Flitzer macht echt Spaß. Außerdem finde ich es super, dass es so umweltschonend ist, da keine CO2-Emission stattfindet und der Strom aus regenerativen Quellen kommt. Das ist hoffentlich die Zukunft.

Getrübt hat meinen Test die holprige Registrierung, was aber hoffentlich ein Einzelfall war und die Unzuverlässigkeit beim Öffnen/Starten der Autos. Damit meine ich, dass ich zweimal ein Auto nicht öffnen konnte und einmal sich das Auto nicht starten ließ. Dadurch habe ich leider kein Vertrauen mehr in den Service und würde das Angebot z.B. nicht bei einem wichtigen Termin nutzen wollen.

Außerdem würde ich mich über eine Ausweitung des Geschäftsgebietes freuen. Zum Beispiel fehlt noch Steglitz, Dahlem und Zehlendorf. Man darf zwar aus dem Geschäftsgebiet rausfahren, ich bin unter anderem auch schon bis nach Brandenburg rausgefahren, aber man darf es halt nicht ausserhalb des Gebietes abstellen.

Multicity #3

Habt ihr schon positive oder negative Erfahrungen mit einem Carsharing-Anbieter gemacht?

Über den Autor

Matthias

Medizinstudent, Papa, (ehemaliger) Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer großen Intensivstation sowie leidenschaftlicher Blogger und Jogger.

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